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Meine 3 grössten Finanzfehler in 30 Jahren - und die wichtigsten Lektionen daraus

  • Alex
  • 22. Dez. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Mit 30 Jahren blicke ich auf fast ein Jahrzehnt voller finanzieller Entscheidungen zurück. Einige davon waren klug – und einige, naja, eher nicht. Fehler zu machen gehört zum Leben und gerade im Umgang mit Finanzen können diese Fehler wertvolle Lektionen bieten. Heute teile ich mit dir meine drei grössten Finanzfehler – in der Hoffnung, dass du daraus lernst und sie vermeiden kannst. Vielleicht erkennst du dich in einigen Punkten wieder oder sie inspirieren dich, deine eigene finanzielle Situation neu zu überdenken.



  1. Zu kleiner Notgroschen: Die Herausforderung des ersten Auszugs

Mit 21 zog ich voller Begeisterung von zu Hause aus. Endlich unabhängig, endlich frei! Doch was ich unterschätzte: wie teuer das Leben tatsächlich ist. Mein Notgroschen war viel zu klein, und unerwartete Kosten trafen mich wie ein Schlag. Eine kaputte Waschmaschine, Arztrechnungen – plötzlich war ich finanziell überfordert.

Was ist ein Notgroschen?Ein Notgroschen ist dein Sicherheitsnetz für unvorhergesehene Ausgaben, wie Reparaturen, Krankheitskosten oder einen Jobverlust. Eine Reserve, die dir die nötige Sicherheit gibt, um in schwierigen Zeiten flexibel zu bleiben.

Damals hatte ich vielleicht CHF 10’000 zur Seite gelegt. Das mag nach viel klingen, reichte aber nicht aus, um grössere Belastungen abzufangen. Heute halte ich es für essenziell, einen Notgroschen von 3 bis 6 Monatsgehältern oder Fixkosten auf die Seite zu legen – je nachdem, welche Lebensumstände man hat.

👉 Mein Tipp für dich: Fang direkt an, auch wenn es nur kleine Beträge sind. Es geht nicht darum, sofort das Ziel zu erreichen, sondern kontinuierlich daran zu arbeiten. Richte dir am besten ein separates Konto ein, auf das du monatlich einen festen Betrag überweist. So baust du dir Schritt für Schritt dein Sicherheitsnetz auf.


  1. Leben über den eigenen Verhältnissen - die Falle hoher Fixkosten

Meine erste eigene Wohnung war ein Traum: gross, modern, perfekt gelegen – und teuer. CHF 1’690 pro Monat kostete mich mein neues Zuhause. Kurz darauf entschied ich mich für ein Leasingauto, das mich weitere CHF 600 pro Monat kostete. Mit 21 Jahren hatte ich plötzlich Fixkosten, die mein Einkommen stark belasteten.

Warum das ein Fehler war:Hohe Fixkosten schränken deine finanzielle Flexibilität ein. Sie fressen einen grossen Teil deines Einkommens, sodass wenig zum Sparen oder Investieren übrig bleibt. Dazu kommt: Je mehr du dich an ein Leben mit hohen Fixkosten gewöhnst, desto schwieriger wird es, bei Bedarf Einsparungen vorzunehmen.

Meine Lektion:Heute halte ich meine Fixkosten bewusst niedrig. Ich vergleiche regelmäßig Abos und Verträge, überlege genau, ob ich ein neues Auto brauche, und plane grössere Anschaffungen vorausschauend. Weniger Fixkosten bedeuten mehr finanzielle Freiheit.

👉 Mein Tipp für dich:Nimm dir Zeit, um deine Fixkosten zu prüfen:

  • Welche Abos nutzt du wirklich?

  • Ist deine Wohnung angemessen oder überdimensioniert?

  • Gibt es günstigere Alternativen bei Versicherungen oder Verträgen?

Schon kleine Einsparungen können langfristig einen großen Unterschied machen.


  1. Die erste Steuererklärung: Eine häufige Schuldenfalle

2016 war ein aufregendes Jahr. Ich war frisch ausgezogen und verdiente zum ersten Mal über CHF 100’000 – ein Meilenstein! Doch die Euphorie hielt nicht lange: Meine Steuerrechnung traf ein, und plötzlich stand ich vor einer gewaltigen Nachzahlung.

Was ich unterschätzt hatte, war die höhere Steuerlast, die mit meinem neuen Einkommen einherging. Zusätzlich erhielt ich bereits eine provisorische Steuerrechnung fürs nächste Jahr – auf Basis des höheren Einkommens. Mein kleiner Notgroschen reichte nicht aus, und ich geriet in einen finanziellen Engpass.

Warum das ein Fehler war: Steuern sind ein fixer Bestandteil deiner Finanzen, doch damals hatte ich sie komplett ignoriert. Ich zahlte die Quittung dafür – wortwörtlich. Der Stress war unnötig und hätte mit besserer Planung vermieden werden können.

Meine Lektion:Heute gehe ich das Thema Steuern proaktiv an. Ich plane meine Steuerlast ganzjährig und behandle Steuern wie eine monatliche Fixausgabe. Tools wie Steuerrechner und die offizielle Website meines Kantons (www.steuern.sg.ch) helfen mir, realistische Prognosen zu erstellen und Überraschungen zu vermeiden.

👉 Mein Tipp für dich:

  • Informiere dich über deine Steuerpflicht. Nutze Online-Rechner, um deine voraussichtliche Steuerlast zu ermitteln.

  • Lege monatlich Geld für Steuern zurück, idealerweise auf ein separates Konto.

  • Mach deine Steuererklärung frühzeitig, damit du Zeit für Anpassungen hast.


Fazit: Fehler sind Chancen zum Lernen

Diese drei Fehler haben mich geprägt – und heute bin ich dankbar für die Lektionen, die sie mir mitgegeben haben:

  1. Ein stabiler Notgroschen ist unverzichtbar und gibt dir Sicherheit in unvorhersehbaren Situationen.

  2. Niedrige Fixkosten schaffen finanzielle Freiheit und verhindern, dass du in Schulden gerätst.

  3. Steuerplanung spart Stress – plane sie wie alle anderen Fixkosten ein, um Engpässe zu vermeiden.


Fehler gehören zum Leben dazu. Sie sind keine Schwäche, sondern eine Chance klüger und bewusster zu werden. Vielleicht erkennst du dich in einem meiner Fehler wieder? Wenn ja, dann hoffe ich, dass meine Erfahrungen dir helfen, deine eigenen Finanzen besser zu gestalten. Was sind deine grössten finanziellen Learnings? Teile sie gerne in den Kommentaren – ich freue mich, von dir zu lesen!

 
 
 

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